In bronzezeitlichen Landsiedlungen (im Gegensatz zu den Pfahlbaudörfern am und im Wasser) finden Archäolog*innen immer wieder sogenannte «Hitzesteingruben». Rechteckige Gruben, in denen grosse Mengen Steine liegen, die durch Hitze geborsten und gerötet sind. Darauf liegt oft eine dicke Holzkohleschicht. Es gibt verschiedene Deutungen, wofür man solche Gruben verwendet haben könnte: Als Darrgruben zum trocknen und rösten von Getreide, als Schwitzhütten oder als Gargruben um grössere Mengen Essen darin zuzubereiten. Solche Gargruben kennt man z. B. auch in Polynesien, wo zu Festanlässen grosse Mengen Fleisch und Gemüse zubereitet werden.

Wir haben’s ausprobiert. Die Theorie der Gargrube überzeugt uns absolut. Während die Wildschweinkeule im Erdofen garte, haben wir das restliche Festessen zubereitet. In die Mitte unseres Buffets kam zum Schluss das saftige, schmackhafte Fleisch. In der Erde bleibt eine Grube zurück, verfüllt mit hitzegesprengten Steinen und etwas Holzkohle. Das gibt was zu tun und zu rätseln für künftige Archäolog*innen.

Zutaten

 Wildschweinkeule mit Knochen
 Dunkles Bier
 Honig
 Thymian
 Grobes Salz

Zubereitung

1

Die Fettseite der Wildschweinkeule würfelförmig einschneiden.

2

Bier und Honig vermengen und leicht erwärmen.

3

Das Fleisch von allen Seiten mit der Honig-Bier-Marinade einreiben, mit grobem Salz und frischen oder getrockneten Thymianblättchen bestreuen.

4

Das Fleisch ruhen lassen, während die Erdgrube vorbereitet wird.

5

Eine etwa knietiefe Grube ausheben und mit hitzebeständigen Steinen auslegen.

6

Ein Feuer in der Grube entfachen und ordentlich heizen.

7

Weitere Steine auf den letzten Schub Holz geben und erhitzen. Warten, bis das Holz zu Glut verbrannt ist.

8

Die zuletzt in die Grube gegeben Steinen mit einer Schaufel herausheben.

9

Hohes, grünes Gras schneiden und eine dicke Schicht davon auf dem Glutbett ausbreiten.

10

Die Wildschweinkeule auf das Gras betten und mit einer zweiten Grasschicht bedecken.

11

Die heissen Steine obenauf legen und nochmals mit Gras bedecken.

12

Die Grube mit einem alten Leintuch auslegen.

13

Erde auf das Tuch schaufeln, bis die Grube gefüllt ist.

14

Zwei bis drei Stunden garen lassen.

15

Die Erde bis zum Tuch entfernen. Das Tuch vorsichtig herausheben, so dass keine Erdkrümel herunterfallen.

16

Die Wildschweinkeule ausgraben, servieren und geniessen.

Bildergalerie

Zutaten

 Wildschweinkeule mit Knochen
 Dunkles Bier
 Honig
 Thymian
 Grobes Salz

Zubereitung

1

Die Fettseite der Wildschweinkeule würfelförmig einschneiden.

2

Bier und Honig vermengen und leicht erwärmen.

3

Das Fleisch von allen Seiten mit der Honig-Bier-Marinade einreiben, mit grobem Salz und frischen oder getrockneten Thymianblättchen bestreuen.

4

Das Fleisch ruhen lassen, während die Erdgrube vorbereitet wird.

5

Eine etwa knietiefe Grube ausheben und mit hitzebeständigen Steinen auslegen.

6

Ein Feuer in der Grube entfachen und ordentlich heizen.

7

Weitere Steine auf den letzten Schub Holz geben und erhitzen. Warten, bis das Holz zu Glut verbrannt ist.

8

Die zuletzt in die Grube gegeben Steinen mit einer Schaufel herausheben.

9

Hohes, grünes Gras schneiden und eine dicke Schicht davon auf dem Glutbett ausbreiten.

10

Die Wildschweinkeule auf das Gras betten und mit einer zweiten Grasschicht bedecken.

11

Die heissen Steine obenauf legen und nochmals mit Gras bedecken.

12

Die Grube mit einem alten Leintuch auslegen.

13

Erde auf das Tuch schaufeln, bis die Grube gefüllt ist.

14

Zwei bis drei Stunden garen lassen.

15

Die Erde bis zum Tuch entfernen. Das Tuch vorsichtig herausheben, so dass keine Erdkrümel herunterfallen.

16

Die Wildschweinkeule ausgraben, servieren und geniessen.

Wildschweinkeule aus dem Erdofen

Tipp 1

In der Grube kann man gleichzeitig mit dem Schwein Wurzelgemüse garen oder Äpfel.

Tipp 2

Die Keule in Huflattich, Sauerampfer- oder Brennnesselblätter einwickeln, um dem Fleisch eine zusätzliche Würznote zu verleihen.

Portrait Katharina Schäppi