Hätte ich heute nach dem Mittagessen einen Kaugummi gekaut und wäre dieser in einigen Jahren oder Jahrtausenden von Forscher*innen analysiert worden, hätte die darin enthaltene DNA folgendes verraten: Weiblich, blaue Augen, helle Haut, laktosetolerant, gehört zur sesshaften Bevölkerung, hat zuletzt Ente (Anas platyrhynchos domestica), Haselnüsse (Corylus avellana), Wilde Möhre (Daucus carota), Pastinake (Pastinaca sativa) und Grosse Klette (Arctium lappa) gegessen. Die Ernährung war demnach ähnlich, wie bei dem Mädchen, das seinen Birkenpechkaugummi vor 5’700 Jahren in einen Sumpf im heutigen Dänemark gespuckt hat. Mein Kaugummi würde zwar ebenfalls aus einem Kunststoff (wie es Birkenpech einer ist) bestehen, aber er würde mich als Menschen aus dem 21. Jahrhundert entlarven. Schade, dass ich keinen Kaugummi hatte, so bleiben von dieser leckeren Steinzeit-Mahlzeit keine Spuren übrig für künftige Archäolog*innen.

Zutaten

 Entenbrust mit Haut
 Haselnüsse
 Wilde Wurzeln (Wilde Möhre, Wilde Pastinake, Grosse Klette)
 Honig
 Salz

Zubereitung

1

Die Wurzeln gut waschen. Die Möhren und Pastinaken ungeschält verwenden, die Wurzeln der Grossen Klette schälen.

2

Kleine Wurzeln der Möhre und Pastinake ganz belassen, die Grosse Kletten-Wurzel in Scheiben (oder bei ganz zarten Wurzeln in Stifte) schneiden.

3

In einer Auflaufform mit wenig Wasser im Ofen backen.

4

Die Haut der Entenbrust rautenförmig einschneiden (nicht bis ins Fleisch) und beidseitig wenig salzen.

5

Das Fleisch auf der Hautseite anbraten, bis das Fett kross ist. Dabei das ausgelassene Fett immer wieder abgiessen und es über die Wurzeln geben. Dann das Entenfleisch kurz auf der Gegenseite anraten.

6

Honig auf die Hautseite streichen und gehackte Haselnüsse darüberstreuen.

7

Auf die halbgaren Wurzeln legen und im Ofen backen, bis die Haselnüsse geröstet, das Fleisch zart und die Wurzeln weich sind.

Bildergalerie

Zutaten

 Entenbrust mit Haut
 Haselnüsse
 Wilde Wurzeln (Wilde Möhre, Wilde Pastinake, Grosse Klette)
 Honig
 Salz

Zubereitung

1

Die Wurzeln gut waschen. Die Möhren und Pastinaken ungeschält verwenden, die Wurzeln der Grossen Klette schälen.

2

Kleine Wurzeln der Möhre und Pastinake ganz belassen, die Grosse Kletten-Wurzel in Scheiben (oder bei ganz zarten Wurzeln in Stifte) schneiden.

3

In einer Auflaufform mit wenig Wasser im Ofen backen.

4

Die Haut der Entenbrust rautenförmig einschneiden (nicht bis ins Fleisch) und beidseitig wenig salzen.

5

Das Fleisch auf der Hautseite anbraten, bis das Fett kross ist. Dabei das ausgelassene Fett immer wieder abgiessen und es über die Wurzeln geben. Dann das Entenfleisch kurz auf der Gegenseite anraten.

6

Honig auf die Hautseite streichen und gehackte Haselnüsse darüberstreuen.

7

Auf die halbgaren Wurzeln legen und im Ofen backen, bis die Haselnüsse geröstet, das Fleisch zart und die Wurzeln weich sind.

Ente an Haselnusskruste mit wilden Wurzeln

Tipp 1

Aus dem restlichen Entenfett in der Bratpfanne, etwas Honig, Wasser und Haselnüssen eine Sosse herstellen und am Schluss über das Wurzelgemüse geben.

Tipp 2

Pflücke nur Wurzeln von Wildpflanzen, bei deren Bestimmung du dir absolut sicher bist. Im Spätherbst wachsen in der Nähe der vertrockneten Samenstände von Wilder Möhre, Pastinake oder grosser Klette kleine Pflanzen. Sie zeichnen sich durch Blattrosetten ohne Blütenstände aus und haben meist noch grüne Blätter, wohingegen die Zweitjahrespflanzen bereits verdorrt sind. Die Wurzeln dieser jungen Pflanzen sind nun vom Herbst bis in den Frühling zart und für den Verzehr geeignet. Die Wilde Möhre erkennst du im Sommer an der einzelnen purpurroten Blüte in der ansonsten weissen Dolde. Merke dir den Standort und komm später im Jahr zur Wurzelernte wieder vorbei.

Tipp 3

Von der Grossen Klette ist alles essbar, sofern man es zur richtigen Jahreszeit erntet. So sind nur die jungen Wurzeln zwischen September bis in den Winter zart. Grössere und damit ältere Exemplare sind oft faserig, daher empfiehlt es sich, die Wurzeln vor dem Kochen oder Braten in Scheiben zu schneiden. Die Wurzel erinnert im Geschmack an Schwarzwurzeln.

Portrait Katharina Schäppi