Würzten die Pfahlbauer*innen ihre Gerichte schon mit Salz? Wie zerkleinerten sie das Getreide für ihren Frühstücksbrei und gab es nach getaner Arbeit sogar ein Bier am Feuer?

In unserem Blog nehmen wir dich mit auf eine Reise in die Zeit der Pfahlbauten (5000 bis 500 v.Chr.). Dabei erfährst du jede Menge Hintergrundinfos zur Lebensart der Pfahlbauer*innen im Alpenraum: Wie sie ihre Nahrung beschafften, was sie daraus zubereiteten und welche «Küchengeräte» ihnen zur Verfügung standen.

Tauche jetzt ein in die kulinarische Welt der Jungsteinzeit und Bronzezeit.

Was bleibt? Wir schauen zurück und blättern nach vorne

Dieser Blog war unser Geschenk an euch! Vor 10 Jahren wurden 111 Pfahlbauten um die Alpen in die UNESCO-Welterbeliste eingeschrieben. Pfahlbauten (palafittes) standen am oder im Wasser und wurden während der Jungsteinzeit (5000 bis 2200 v. Chr.) und der Bronzezeit (2200 bis 800 v. Chr.) gebaut. Hatte man damals schon grossen Hunger? Auf jeden Fall. […]

Der Jahrtausende alte Kult ums Essen

Es ist kein Zufall, dass das christliche Weihnachten um die Wintersonnenwende stattfindet – ein besonderer Tag im Jahreslauf, den vermutlich bereits die Pfahlbauer*innen gefeiert haben.

Jo-Jo-Effekt bei den Pfahlbauer*innen

Weihnachten kannten die Pfahlbauer*innen noch nicht – Feste, bei denen man sich die Bäuche vollschlug, aber ziemlich sicher schon. Auf die Idee, danach im Wald herumzurennen, Baumstämme zu stemmen oder planlos auf dem See hin- und herzurudern, kamen sie bestimmt nicht. Denn sie kannten auch den Mangel.

Stoned age

Manch einer mag sich fragen, wie so ein Winter im Pfahlbaudorf wohl gewesen sein kann: Rückte man zusammen und erzählte sich Geschichten im fahlen Licht des Feuers? Oder konsumierte man vielleicht Rauschmittel gegen den Winterblues?

Da braut sich was zusammen: Bier

Ob man in der Jungsteinzeit und Bronzezeit bewusst bewusstseinsverändernde Stoffe konsumiert hat, ist kaum nachweisbar. Ein Getränk, das aus unserem heutigen Alltag gar nicht mehr wegzudenken ist, gab es aber ziemlich sicher schon: Bier.

Blut tut gut: Assen die Pfahlbauer*innen Blutwürste?

Blut fällt beim Schlachten und bei der Jagd automatisch an. Auch wenn wir es nicht beweisen können ist es naheliegend, dass die Pfahlbauer*innen das Blut verwerteten. Dazu gibt es viele Möglichkeiten, wie Blutrezepte aus anderen Ländern zeigen.

Veganer*innen zur Pfahlbauzeit?

In den Pfahlbauten finden Archäolog*innen jeweils Hunderte von Kilogramm Tierknochen – ein eindeutiger Beleg dafür, dass vor über 5000 Jahren Jagd und Viehzucht ein wichtiger Beitrag zur Ernährung waren und die Pfahlbauer*innen regelmässig Fleisch gegessen haben. Aber gab es damals schon Veganer*innen?

Nose to Tail: Die Pfahlbauer*innen als Trendsetter

"Nose to Tail": Alter Inhalt, neue Verpackung! ! Früher hiessen die entsprechenden Gerichte „Schnörrle und Öhrle“ oder „saure Nierle“ oder „Lungenhaschée“. Die dahinter steckende Idee ist vermutlich ebenso alt wie das Essen von Fleisch überhaupt.

Tierisch nützlich: Nutztiere

Mit dem Beginn der bäuerlichen, Lebensweise wurden Nutztiere zu einem wichtigen Bestandteil der Ernährung. Darüber hinaus lieferten sie aber auch nützliche Rohstoffe.

Leinöl und Schweineschmalz: Das Pfahlbau-Superfood

ebensmittel, die uns gesünder, fitter und schöner machen, sind die Stars der Foodszene. Dass sogar die Pfahlbauer*innen schon solches Superfood im erweiterten Sinn gekannt haben, war ihnen vielleicht gar nicht bewusst.

Kaugummi mit Teergeschmack

Wer dachte, Kaugummis seien eine moderne Erfindung, der irrt. Bereits die Neandertaler*innen kauten Kaugummi: eine schwarze gummiartige Masse mit würzigem Teergeschmack, hergestellt aus Birkenrinde. Es war der erste, von Menschen chemisch hergestellte Kunststoff.

Grünkern – Ernte gerettet

Der „Grünkernbratling“ war eines der ersten Gerichte, das in Restaurants als vegetarische Alternative zur Bulette angeboten wurde. Grünkern ist unreif (grün) geernteter Dinkel. Das „Ur-Getreide“ Dinkel erlebte in den letzten Jahren ein Revival.

Ötzi: Mit vollem Magen ermordet

Ötzi, die Gletschermumie aus den Südtiroler Alpen, war ein Zeitgenosse der Pfahlbauer*innen. Kurz vor seinem gewaltsamen Tod vor 5'200 Jahren hat er eine Bergsteigermahlzeit verspiesen.

Gab´s schon Salz in der Steinzeitsuppe?

Salz ist lebensnotwendig. Aber wo kriegten die Pfahlbauer*innen das weisse Gold her? Archäologisch gibt es nur wenige Möglichkeiten, den Salzkonsum nachzuweisen.

Eiche sei Dank!

"Auf den Eichen wachsen die besten Schinken", besagt ein Sprichwort. Das nahmen sich bereits die Pfahlbauer*innen zu Herzen und legten sich einen Wintervorrat an Eicheln an.

Jagd auf Fleisch und Trophäen

Wildfleisch verbinden wir heute mit der Jagdsaison im Herbst, Jäger*innen auf dem Hochsitz und Rehpfeffer mit Spätzli. Es bringt auf unsere Teller einen Hauch Wildheit und Abwechslung zum Fleisch unserer Nutztiere. Bei den Pfahlbauer*innen war Wild weniger die Ausnahme, sondern oft die Regel.

Im Rausch der Pilze

Fliegenpilz, Steinpilz, Hefepilz, Schimmelpilz, Mutterkornpilz, Fusspilz - wir begegnen Pilzen bewusst oder unbewusst auf Schritt und Tritt. Obschon der archäologische Nachweis schwierig ist, wissen wir, dass die Pfahlbauer*innen Pilze schätzten.

Kluger Rat: Nussvorrat

Hochrechnungen gehen davon aus, dass die Familien in der Jungsteinzeit einen Viertel bis sogar die Hälfte ihres Kalorienbedarfs über gesammelte Wildpflanzen gedeckt haben. Das ist besonders den fett- und damit kalorienreichen Haselnüssen und Bucheckern zu verdanken.

Der menschengemachte Wald

Unsere heutige Kulturlandschaft ist dreigeteilt in Feld, Wiese und Wald. Den Anfang haben die Pfahlbauer*innen gemacht, als sie den Urwald zu einem Nutzwald umwandelten.

Pfahlbauers wilder Spätsommergarten

Fühlst du dich müde und erschöpft? Dann nimm jeden Morgen nach dem Eichelkaffe eine getrocknete Schlehe und eine halbe Hagebutte. So oder ähnlich könnte der Ratschlag heilkundiger Pfahlbauer*innen gelautet haben.

Auf der Jagd nach Süssem

Vor der Erfindung von raffiniertem Zucker aus Zuckerrohr oder Zuckerrüben gab es nur wenige Möglichkeiten, die Geschmacksrichtung „süss“ zu erleben. Dazu gehörten süsslich schmeckende Pflanzen, eingekochte Früchte oder Fruchtsäfte und vor allem: Honig.

Making of

Wir gewähren euch einen Blick in unseren Repliken-Geschirrschrank. Für unsere Rezeptfotos verwenden wir unter anderem Tongefässe und Holzgeschirr, die nach Vorlage von Funden aus Pfahlbausiedlungen angefertigt sind.

Behind the scenes

Sommerpause. Hinter den Szenen geht es weiter mit Rezepten kreieren und Blogs verfassen.

Tausche Nomadentum gegen Karies

Regional, saisonal, Bio, ungesättigte Fettsäuren, Vollkorn, unverarbeitete Lebensmittel, wenig Salz und Zucker. Wie aus dem Lehrbuch für gesunde Ernährung klingt der Speiseplan der Pfahlbauer*innen – auf den ersten Blick.

Krabbelküche

Haben die Pfahlbauer*innen Insekten gegessen? Warum eigentlich nicht. Schliesslich ist der Verzehr von Käfern, Maden, Larven oder Ameisen noch heute in vielen Weltengegenden gang und gäbe.

Blinde Passagiere im Saatgut

Zusammen mit den Kulturpflanzen erreichten auch die zugehörigen Schädlinge Mitteleuropa. Käfer konnten ganze Getreide- und Erbsenvorräte vernichten. Doch die Dörfer am Wasser boten einen Vorteil.

Das grosse Krabbeln in den Pfahlbauten

Mensch und Tier auf engem Raum über längere Zeit beförderte zu allen Zeiten die Übertragung von Parasiten und Krankheiten. Corona ruft uns das wieder ins Bewusstsein. Die Pfahlbauer*innen fütterten mit jedem Bissen unfreiwillig auch die Würmer in ihrem Bauch.

Pfahlbauromantik am verdreckten See

Das Dorf auf einer Plattform, hoch über klarem Wasser, im Hintergrund die Berge. Dieses romantische Bild zeichneten die frühen Pfahlbauforscher. Doch heute wissen wir: Die Pfahlbauten standen nicht nur im Wasser, sondern auch im Müll ihrer Bewohner*innen.

Trapa natans: Nüsse aus dem Wasser

Hast du schon mal von der „Wassernuss“ gehört? Diese sehr spezielle Wasserpflanze ist heute in den Voralpenseen fast ausgestorben und kaum bekannt. Zur Zeit der Pfahlbauer*innen war sie aber in aller Munde.

Schwanenbraten und Enteneier

Die Pfahlbauer*innen holten die Wasservögel mit speziellen Pfeilen vom Himmel, nutzten selbst das zweifelhafte Fleisch von Blässhühnern und verehrten in der Spätbronzezeit die Enten.

Fisch gab’s nicht nur freitags

Bei den Pfahlbauer*innen stand Fisch häufig auf dem Speiseplan. Kein Wunder, die wichtige Proteinquelle lebte quasi vor der Haustüre.

Fruits des lacs

Die Pfahlbauer*innen lebten am Wasser und von dem, was sich darin tummelte. Wer jetzt nur an Fische denkt, irrt. Ein Voralpensee hat kulinarisch mehr zu bieten.

Pfahlbauers wilder Frühsommergarten

Hätten sich die Pfahlbauer*innen der Jungsteinzeit und Bronzezeit auf den Verzehr von Kulturpflanzen und Nutztieren beschränkt, wäre ihre Ernährungsweise ganz schön ungesund gewesen. Wie kamen sie zu ihren Vitaminen?

Gänsefuss: Der Mitläufer aus der Jungsteinzeit

Der Weisse Gänsefuss gelangte in der Jungsteinzeit als Mitläufer der Kulturpflanzen nach Mitteleuropa und ist seither nicht mehr wegzudenken. Unkraut oder Lebensmittel, das ist hier die Frage.

Nur für euch: Unsere nie vorher veröffentlichen Artenlisten

Auf unserer Seite findest du nicht nur jeden Monat neue Challenge-Zutaten und einen Blick in den Warenkorb der Pfahlbauer*innen, sondern ab sofort die (fast) vollständigen Artenlisten für alle bisher in den Pfahlbauten nachgewiesenen Tier- und Pflanzenarten.

Kulturpflanzen: Ein grosser Schritt für die Menschheit

Die Kulturpflanzen der Pfahlbauer*innen hatten ihren Ursprung im "Fruchtbaren Halbmond". Dort entstanden durch gezielte Auslege und Vermehrung aus Wild-, Kulturpflanzen. Doch was unterscheidet eigentlich das eine vom anderen?

Uraltes Superfood für Mensch und Tier

Bei Veganern und Vegetarierinnen sind Linsen und Co. hochgeschätzt und erleben gerade einen Boom. Hülsenfrüchte sind bekannt als Eiweissquelle, galten lange Zeit jedoch als Viehfutter und Armeleuteessen. Wie war das bei den Pfahlbauer*innen?

Bronzemesser – innovatives Rüstzeug

Ein frisch ausgegrabenes Bronzemesser kann noch rotgolden glänzen, wie am Tag, als es sein*e Besitzer*in das letzte Mal in den Händen hatte. Und wer genau hinschaut, erkennt auf den Bronzemessern noch Spuren von der Herstellung und Verwendung. Wir verfolgen den Werdegang eines Bronzemessers.

Sättigendes Porridge oder Vogelfutter?

Seit der Einführung von Hirsen in der Bronzezeit und bis in die Neuzeit war süsser oder salziger Hirsebrei ein wichtiges Grundnahrungsmittel.

Willkommen in der Bronzezeit!

Mit der Einführung der Bronze als Metall beginnt eine neue Epoche in der archäologischen Zeitenrechnung. Der epochale Wandel ist allerdings nicht so gross und plötzlich, wie es der Name suggeriert.

Laktoseintoleranz bei den Pfahlbauer*innen?

Nahrungsunverträglichkeiten sind heute ein wichtiges Thema. Besonders Milch und Milchprodukte vertragen viele Erwachsene schlecht. Auch Ötzi hatte Laktoseintoleranz. Wie steht es mit den Pfahlbauer*innen?

Pfahlbauers wilder Frühlingsgarten

Für die Pfahlbauer*innen war die ganze Landschaft Obstplantage und Gemüsegarten. Sie ernteten im Wald, auf der Lichtung und am Seeufer.

Biestmilch macht den Kuchen gelb

Für viele von euch mag bereits die Verarbeitung von Frischmilch ungewohnt sein. Noch spezieller und weitgehend unbekannt ist die Biestmilch.

Käse in der Pfahlbauzeit?

Schon mal darüber nachgedacht, was Rivella, Sauerkraut und der Laktatwert in deinen Muskeln nach zwei Minuten in der Abfahrtshocke miteinander zu tun haben?

Die Milchsaison ist eröffnet

Fasnachtsgebäck wird in Schmalz ausgebacken. Ostergerichte enthalten reichlich Milch, Butter oder Sahne. Das ist kein Zufall.

Backgadget der Saison

Das Blech der Pfahlbauer war der Backteller. Archäolog*innen vermuten, dass auf den Tonplatten Fladenbrote gebacken wurden. Wir fragen uns: Stimmt diese Annahme? Und was spricht gegen Flammkuchen, Speck mit Spiegelei oder fruchtige Wähen?

Deren täglich Brötchen …

Wie sahen wohl Pfahlbaubrote aus und wie schmeckten sie? Dank den guten Erhaltungsbedingungen der Pfahlbaufundstellen haben ein paar Brote die Jahrtausende überdauert. Aber nicht immer ist, was zunächst nach einem Brot aussieht, auch ein solches.

Frauenpower am Mahlstein

Hast du schon einmal eine Handmühle bedient? Dann weisst du, dass das Verhältnis von Aufwand und Ertrag bescheiden ist. Rund zwei Stunden dauert es, um ein Kilogramm Getreidekörner zu Mehl zu verarbeiten. Dieser Kraftakt hinterliess wortwörtlich Spuren an den Pfahlbauerinnen.

Backen mit Horn und Asche

Hefewürfel, wie sie während dem Corona-Lockdown im Frühling 2020 heiss begehrt waren, kannten die Pfahlbauer*innen nicht. Es gibt jedoch andere Backtriebmittel, deren Ausgangsprodukte wir heute im Supermarkt vergeblich suchen.

Pfahlbauers Geschirrschrank

Kaputtes Geschirr ist der Archäolog*innen täglich Brot. Unverständlich für viele, dass die Fachleute auch ein einzelner, unansehnlicher Scherben entzücken kann. Und doch ist es so, denn die Gefässbruchstücke geben viele Informationen preis.

Pfahlbauers Vorrat

Wer kennt sie noch, die Vorratskammer? Ein kleiner, dunkler Raum gleich neben der Küche, die Regale vollgestopft mit Einmachgläsern, Sauerkrauttöpfen und von der Decke hängen die Schinken. Der Trieb, Lebensmittel zu horten, lebt in uns weiter.

Woher wissen wir, was damals gegessen wurde?

Festessen mit Kartoffeln und Fleisch im Rotweinsösschen, zum Nachtisch Vermicelles, und ein anständiger Kirsch als Digestif? Das wäre bei Pfahlbauers nicht auf den Tisch gekommen.

Schöne Bescherung

Weihnachten ist vorbei, das Januarloch steht vor der Tür, aber bei uns fängt die Bescherung erst an: Wir öffnen heute mit dir das "neolithische Lebensmittelpaket".