Reizker mit Kräuter-Fladenbrot

Oh Herrin der Tiere! Oh Götter des Waldes, der Erde, des Wassers und des Himmels! Wir kommen nach Hause, und wer steht in der Tür? Der alte Großonkel aus dem Nachbardorf. Jetzt müssen wir zusehen, dass wir ihm ruckzuck etwas zu Essen servieren; denn sonst geht es uns so wie das letzte Mal: Da hat er nach dem Essen behauptet, es sei zu spät, um sicher vor Einbruch der Dunkelheit nach Hause zurückzukehren, und hat einfach bei uns übernachtet. Wenn das heute wieder so geht, wissen wir genau, wie der Abend ablaufen wird: Erst wird er uns wieder und wieder vorschwärmen, wie toll seine Familie ist, und danach wird er stundenlang von all den Köstlichkeiten erzählen, die bei ihm im Haus auf dem Dachboden lagern.

Also: Wie sieht es mit dem Essen aus? Unsere Jäger*innen haben zwar wieder einmal nichts gefangen, aber bei ihrem Streifzug durch den Wald immerhin jede Menge Fichten-Reizger gefunden und einen großen Korb davon mitgebracht. Diese Pilze sind eigentlich nichts Besonderes, schmecken aber ganz wunderbar, wenn man sie nach dem Anbraten nicht nur mit gemörserten Samen der Knoblauchrauke, sondern auch mit dem kostbaren Salz würzt, von dem wir jüngst ein wenig gegen unsere schönsten Felle eintauschen konnten. Er wird sicher Baumstämme staunen, wenn er merkt, dass die Reizger und das Fladenbrot, das ihm seine arme Verwandtschaft serviert, mit echtem Salz gewürzt sind.