Eine kurze geschichtliche Einordnung: Die Pfahlbauer*innen lebten rund um die Alpen und zwar in der Jungsteinzeit (5000 bis 2200 v.Chr.) und in der Bronzezeit (2200 bis 800 v.Chr.). Seit 10 Jahren gehören 111 Pfahlbaufundstellen zum UNESCO-Welterbe. Pfahlbauten (palafittes) standen am oder im Wasser.
Warum wir so viel über diese Zeit wissen? Holz, Pflanzenreste, Textilien und Tongefässe haben sich im feuchten Boden unter Ausschluss von Sauerstoff hervorragend erhalten. Deshalb können Archäolog*innen die Lebenswelt der Pfahlbauer*innen bis ins Detail rekonstruieren. Speiseabfälle zeigen uns, was sie gegessen haben: Tierknochen, Krusten in Tontöpfen, Fischschuppen, verkohltes Getreide oder Samen. Archäozoologen und Archäobotanikerinnen können übrigens selbst kleinste Reste wie Baum- und Blütenpollen bestimmen.
Was wir nicht wissen? Die Zutaten der Pfahlbauerküche kennen wir. Was sie daraus gekocht haben, wissen wir nur in Ausnahmefällen. Gab es immer nur Brei und Fladenbrot oder tischten sie bei einem Fest auch mal ein mehrgängiges Menu auf? Gekocht wurde sicher in Tontöpfen, selten wurden Reste von Backöfen gefunden. Unbekannt ist, ob die Pfahlbauer*innen auch flambierten, gratinierten, frittierten oder sautierten.