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Hirselinsen mit geschmortem Ochsenschwanz

Archäozoolog*innen können anhand von Schnittspuren an Tierknochen belegen, dass in den Pfahlbausiedlungen Fleisch gegessen wurde. Das ist nicht weiter überraschend, denn das Gebiss und der Verdauungstrakt des Menschen sind für eine gemischte Ernährung aus pflanzlicher und tierischer Kost ausgelegt. Biologisch gesehen zählt der Mensch daher zu den Allesfressern.

Ebenso klar ist, dass in den Pfahlbaudörfern wesentlich weniger Fleisch gegessen wurde als heute. Der ausufernde Fleischkonsum ist ein sehr junges Phänomen: In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde nur ein Sechstel der Fleischmenge gegessen, die in Deutschland heute pro Kopf verzehrt wird. In der Jungsteinzeit und der Bronzezeit hatte man zudem ein ganz anderes Verhältnis zu Haustieren. Man lebte mit ihnen unter einem Dach, nutzte sie vielfältig und sah sie nicht nur als Fleischlieferanten. Wenn ein Tier geschlachtet wurde, verwendete man so gut wie alle seine Teile.

Daher kochen wir heute aus Hirse und Linsen ein Gemüse zum Sattwerden und schmoren dazu als Geschmacksbeilage Wurzelgemüse und einen Ochsenschwanz.

Geschmorter Ochsenschwanz
 Ochsenschwanz
 (Wilde) Möhren
 Pastinaken
 Butterschmalz
 Thymian (frisch oder getrocknet)
 Salz
Hirselinsen
 Hirse
 Linsen
 Frische Sauerampferblätter
 Salz
Geschmorter Ochsenschwanz
1

Ochsenschwanz in wirbellange Stücke schneiden und auf allen Seiten scharf in Butterschmalz anbraten.

2

Möhren und Pastinaken in Stücke schneiden und ebenfalls in Butterschmalz scharf anbraten.

3

Ochsenschwanz, Möhren und Pastinaken in ein Gefäss mit Deckel geben, etwas Wasser zugeben, mit etwas Salz und reichlich Thymian würzen, abdecken und im Ofen bei nicht zu großer Hitze mehrere Stunden so lange schmoren, bis das Bindegewebe in Gelatine umgewandelt ist und sich das Fleisch von selbst vom Knochen löst.

Hirselinsen
4

Linsen und Hirse getrennt kochen, vermengen und mit etwas Salz sowie reichlich klein geschnittenem frischem Sauerampfer würzen.